Umsatzsteuer

In webERP werden die Grundeinstellungen für das Ermitteln und Verbuchen aller Vorgänge, die etwas mit Steuern vom Umsatz und Ertrag zu tun haben, auf vier unterschiedlichen Ebenen vorgenommen:

Steuerregelung

Die Steuerregelung (tax province) gibt an, welches Recht für das Ermitteln und Abführen von Steuern auf den Umsatz und Ertrag zur Anwendung kommt. Da in Deutschland und in anderen europäischen Staaten die Steuern für das gesamte Staatsgebiet einheitlich und nicht auf Länder- oder örtlicher Ebene unterschiedliche Steuern und -sätze zur Anwendung kommen, ist eine wörtliche Übersetzung des englischen Begriffes unpassend. Für Deutschland werden die gültigen gesetzlichen Regelungen durch das Bundesministerium für Finanzen überwacht. Das Umsatzsteuergesetz sieht für Unternehmen in Deutschland neben der üblichen Sollversteuerung nach §16(1) UStG die Istversteuerung nach §20 UstG, die Versteuerung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe (§24 UStG) und die Kleinunternehmerregelung nach §19 UStG vor. Die letzteren Sonderregelungen hatten für ERP-Systeme bisher keine Bedeutung. Bei webERP könnte das anders sein. Deswegen wird hier der Begriff "Steuerregelung" verwendet. Wegen internationaler Anforderungen wird das Merkmal Steuerregelung in der Betriebsstätte hinterlegt. Beim Einrichten von webERP für deutsche Unternehmen muss darauf geachtet werden, dass in allen Betriebsstätten der gleiche Eintrag vorgenommen wird.

Steuerkategorie

Die Steuerkategorien (tax categories) geben eine Einteilung vor, wie unterschiedliche Waren unterschiedlich mit Steuern bedacht werden. Ein Schreibwarengeschäft in Deutschland könnte zum Beispiel Briefmarken (steuerfrei), Zeitungen (ermäßigt) und Kopierpapier (zum vollen Steuersatz) im Angebot haben.
Dass diese Einteilung nicht international einheitlich ist, wurde auch schon mal im Forum am Beispiel vom Käse abgehandelt, der in Holland Nahrungsmittel und in Neuseeland Luxusartikel ist. Vereinfachend soll hier mal angenommen werden, dass das Verkaufen in Holland und das Einkaufen in Neuseeland nicht unter derselben Materialnummer auf demselben System stattfindet.
Die Steuerkategorie wird im Materialstamm jedes einzelnen Materials hinterlegt.
Intern wird die Steuerkategorie als Zahl abgebildet, die zwischen 1 und 9 liegen muss, was das für Funktionen im Programm hat, ist noch zu prüfen

Steuerschlüssel

Die Steuerschlüssel (tax authorities) werden international dafür verwendet, die unterschiedlichen Steuerbehörden abzubilden, an die eine einbehaltene Verkaufssteuer abzuführen ist. Zu diesem Zweck sind auf dieser Ebene die Sachkonten für das Verbuchen der Steuer im Hauptbuch, aber auch die Bankverbindung für die Zahlung der Steuern hinterlegt. Außerdem werden auf dieser Ebene die Steuersätze hinterlegt, und zwar in Kombination je Steuerregelung und Steuerkategorie.
Auf deutsche Verhältnisse angewendet bedeutet das, dass über die Steuerschlüssel die unterschiedlichen Zahlen differenziert werden müssen, die das Finanzamt für die Veranlagung benötigt.
Wenn man sich mal eine Umsatzsteuererklärung ansieht, so könnten durchaus um die 15-20 unterschiedliche Steuerschlüssel zusammen kommen.

Steuergruppe

Die Steuergruppe (tax group) ist eine Einteilung mit der die Geschäftspartner gruppiert werden. Über diesen Schlüssel lassen sich inländische von EU-Kunden mit und ohne Umsatzsteuer-ID und auch Kunden im Rest der Welt unterscheiden. Gleiches gilt für Lieferanten.
Die Steuergruppe wird in den Stammdaten der Kunden-Niederlassungen hinterlegt (quasi hinter der Lieferanschrift), bei Kreditoren im Kreditorenstammsatz.
Für jede Steuergruppe wird festgelegt, welche Steuerschlüssel in welcher Reihenfolge in die Steuerberechnung mit eingehen. Somit kann durchaus gleichzeitig Einfuhrumsatzsteuer und anrechenbare Vorsteuer auf die selbe Rechnungsposition gerechnet werden. Es besteht dabei auch die Möglichkeit, Steuern auf frühere Steuern zu ermitteln.
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